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Blickpunkt 05:


Planckstraße mit Blick auf das Gebiet "Auf der Heide"


Gebiet "Auf der Heide"
Der Blick von der Planckstraße auf den gegenüberliegenden Hang (Auf der Heide) zeigt eine derzeit noch weitgehend unverbaute Situation. Planungen bestehen jedoch, diesen Hang zum Teil zu überbauen. Die klimatisch wichtige Funktion dieses Hanges für den sehr dicht bebauten Ortskern von Gablenberg wurde von den Stadtklimatologen der Stadt stets unterstrichen mit der Empfehlung, den Hang nicht zu bebauen.


Planckstraße
Als Entscheidungshilfe und zur Quantifizierung der Aussagen wurde bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes 1990 von der Stadt Stuttgart ein Gutachten in Auftrag gegeben, in dem die meteorologisch -klimatologischen Bedingungen dieses Gebietes durch Naturmessungen untersucht werden sollten (FIEDLER, 1984). Gegenstand der Untersuchung waren insbesondere die lokalen Strömungsverhältnisse, die sich besonders bei solchen Wetterlagen ausbilden, bei denen die großräumigen Druckgegensätze nur schwach sind und die daraus resultierende Durchlüftung des Stadtgebietes sehr gering ist. Speziell für Stuttgart ergibt sich die Notwendigkeit einer erhöhten Beachtung topographisch ausgelöster Luftströmungen, da die Stadt innerhalb des regionalen Windschattengebietes östlich des Schwarzwaldes liegt. Zu der Untersuchung gehörten

 

1) Auswertungen von Windgeschwindigkeit und Windrichtung an der Station Stuttgart Echterdingen (Flughafen),

 

2) neunmonatige Messungen von Windgeschwindigkeit und Windrichtung (3 m Höhe) an 6 Messpunkten im Gebiet,

 

3) Sondermessungen mit einem Fesselballon, einem Luftmesswagen und Handmessgeräten während einer ausgeprägten Strahlungsnacht.


Bodennahe Windverhältnisse
Die Geländegestalt des Gebietes wirkt in zweifacher Weise auf die bodennahen Windverhältnisse ein: zum einen über einen dynamischen Umlenkeffekt zum anderen über ein überlagertes thermisch angeregtes Windfeld, das besonders in den Sommermonaten stark in Erscheinung tritt. Der Effekt abfließender Kaltluft wird besonders in den Klingen deutlich. Bei der durchgeführten Vertikalsondierung ergab sich ein bodennahes Windsystem bis ca. 50 m Höhe mit einer maximalen Windgeschwindigkeit von 2 m/s in 10 m Höhe. Von 50-100 m war weitgehend Windstille, danach nahm die Windgeschwindigkeit bis auf 6 m/s zu (großräumiger Wind aufgrund der Luftdruckverteilung).

 

 

Die Ergebnisse des Gutachtens und Stellungnahmen der Stadtklimatologen haben dazu geführt, dass bis heute eine Bebauung unterblieben ist, zumal ein standortökologisches Gutachten des Büros Schmelzer + Bezzenberger zu dem Fazit kam: "Die Gutachter kommen zu dem Schluss, dass aus standortökologischer Sicht von einer Bebauung - auch einer Teilbebauung bzw. erdbedeckter Bauweise - abzuraten ist.


 
 

© Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie