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9. Diskussion

Die mittlere jährliche Strahlungssumme liegt in Süddeutschland - ausgenommen auf der Schwäbischen Alb und im Alpenvorland - zwischen 1060 - 1130 kWh/m². In diesem Intervall bewegen sich auch die Mittelwerte für das Stuttgarter Stadtgebiet, jedoch kommt es lokal zu starken Extremen bedingt durch die Topographie der Gegend, d.h. in erster Linie die Orientierung und Neigung der bestrahlten Fläche. Daraus folgt, wie in den vorigen Kapiteln schon angesprochen, dass Südhänge wesentlich mehr Einstrahlung als Nordhänge erhalten.

Die Maximalwerte liegen an den Südhängen des Schenkenbergs bei Esslingen, der Karlshöhe und dem Lenzenberg in Hedelfingen. Entsprechend verteilen sich die Minima auf die steilen Nordhänge des Gerlinger Kopfes, des Hohen Bopsers, des Kappelbergs und die Nordhänge im Bereich des Neckartals. Besonders interessant ist die Verteilung der direkten Sonnenstrahlung in den Wintermonaten in diesen Gebieten, da die Hangneigungen teilweise so stark sind, dass kein direktes Licht mehr einfallen kann.

Zur besseren Veranschaulichung sollen drei charakteristische Orte miteinander verglichen werden (alle Zahlenwerte als Jahres- bzw. Monatsumme in kWh/m²):

Ort / Strahlungsart

Gesamt-
strahlung im Jahr

Gesamt-
strahlung im Januar

Gesamt-
strahlung im Juli

Direkte Ein-
strahlung im Januar

Direkte Ein-
strahlung im Juli

Schenkenberg
(SĂĽdhang)
1450 -1500 60 - 70 195 - 205 30 - 40 85 - 95
Innenstadt Stuttgart 1200 - 1250 40 - 45 175 - 180 12 - 18 70 - 75
Gerlinger Kopf
(Nordhang)
1000 - 1050 25 - 30 160 - 170 0 - 5 55 - 65

Besonders deutlich ist der Zusammenhang zwischen Geländeneigung und Sonnenhöhe zu den verschiedenen Jahreszeiten und der Einfluss der Himmelsstrahlung zu erkennen. Der Anteil der Himmelsstrahlung kommt vor allem in den Wintermonaten an sonnenabgeneigten Hängen zu tragen, an denen die direkte Sonnenstrahlung keinen oder nur sehr geringen Anteil an der Gesamtstrahlung bezogen auf die bestrahlte Fläche hat. Außer im Winter sind die direkte Strahlung und Himmelsstrahlung etwa quantitativ gleichwertig.

Grafik: Anteil der Himmelsstrahlung an der Gesamtstrahlung


 
 

© Landeshauptstadt Stuttgart, Amt für Umweltschutz, Abt. Stadtklimatologie