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Meteorologische Jahresberichte Stuttgart Hohenheim



Klima- und Wetterstation Stuttgart Hohenheim

Die Witterung im Jahr 2004


Meteorologischer Jahresbericht für Stuttgart Hohenheim
herausgegeben vom Institut für Physik 120, Universität Hohenheim, Garbenstr. 30, 70599 Stuttgart /Tel.: 0711/459-2797 Nr. 13, Jg. 127; Ingeborg Henning-Müller.

 

Das Jahr 2004 war in Hohenheim um 0,9°C zu warm, der Niederschlag normal und die Sonnenscheindauer mit 98% des langjährigen Mittels etwas geringer.

(Die folgenden Vergleiche mit dem langjährigen Mittel beziehen sich ab 1991 immer auf den Zeitraum 1961-90) Zur Erinnerung: Eistag (Max.<0°C), Frosttag (Min.<0°C), Sommertag (Max.>25°C), heißer Tag (Max.>30°C).

Der Winter 2003/2004 (Dez.03, Jan.04, Febr.04) war um 1,3°C milder, sonniger (103 % der Norm) und niederschlags-reicher (132 % des langjährigen Mittels). Es gab 56 statt 58 Frosttage und nur 8 statt 19,5 Eistage. Von 48 Nieder-schlagstagen fielen an 30 Schnee oder Schneeregen. An 29 statt 34,3 Tagen lag eine bis zu 10 cm (29.01.04) hohe Schneedecke am Boden. Einem milden, sonnigen und trockenem Dez. 2003 folgte der nasseste Jan. seit Beginn unserer Messungen im Jahr 1878 (285 %). Der Febr. war anfangs mild, stürmisch und niederschlagsärmer. Durch die milde Witterung hatte die Vegetation einen 1-monatigen Vorsprung : Haselnüsse blühten am 1.02., Schneeglöckchen am 7.02.04.

Das Frühjahr 2004 war um 0,6°C zu mild, sonniger(110%) und trockener (72 %) im Vergleich zum langjährigen Mittel.
Insgesamt gab es 1 Eistag, 16 statt 15,3 Frosttage und keinen Sommertag. 38 Tage mit Niederschlag wurden verzeichnet, davon fiel an 8 Tagen Schnee oder Schneeregen. Der Schnee blieb Anfang März 6 Tage liegen, überschritt aber 3 cm Höhe nicht. Am 21.05. wurden, während eines Gewitters, Hagelkörner von 0,5-1 cm Durchmesser gemessen.
Der März war wechselhaft-stürmisch, trotzdem sonniger und trockener wie sonst. Es folgte ein sehr milder, sonniger und unerwartet trockener April. Der Mai war zu kühl und niederschlagsärmer.
Phänologisch bewirkten die milden Temperaturen ab Mitte März einen Vegetationsschub. Der Wassermangel von Ende April wurde durch Regenfälle Anfang Mai wieder behoben.

Der Sommer 2004 war um 1,1°C wärmer, etwas trüber (93%) und trockener (84%) als die Norm. Es wurden 31 statt 25,4 Sommertage und 6 statt 3,8 heiße Tage gezählt. Es regnete an 53 statt 44 Tagen, davon gab es an 16 statt 18,4 Gewitter. Der maximale Tagesniederschlag fiel am 12.08. (23,3 l/m2), wobei Hagel mit Durchmessern von 1-1,5 cm beobachtet wurde.
Einem warmen, sehr trockenem Juni folgten 2 warme, trübere und niederschlagsreichere Monate Juli und August. Phänologisch bewirkte der trockene Juni eine verfrühte herbstliche Färbung der Bäume und Sträucher im Juli. Der nachfolgende Regen versorgte jedoch die Pflanzen anschließend mit genügend Wasser und sie gediehen gut.

Der Herbst 2004 war um 1°C zu mild, niederschlagsreicher (111%) und trüber (94%) als erwartet. Es wurden 8 statt 3,8 Sommertage und 10 statt 13,6 Frosttage verzeichnet. Von den 50 Niederschlagstagen(statt 41,5) gab es im November 4 mit Schnee oder Schneeregen und 1 Tag mit einer 3 cm hohen Schneedecke (10.11.04). Der maximale Tagesnieder-schlag fiel am 26.10.04 (18,4 l/m2) . Ungewöhnlich waren 8 statt 2,5 Gewittertage.
Einem anfangs mild-sonnig-trockenem September folgte ein ebenfalls milder, jedoch verregneter-trüber Oktober mit vielen Gewittern. Der Nov. war trüber und trockener als erwartet.
Die warme Witterung des Sommers hatte einen 6-10-tägigen Vegetationsvorsprung zur Folge. Die Blattverfärbung begann Ende Sept., der Blattfall in der 2-ten Oktober-Dekade und setzte sich bis in den November fort.

Das Jahr endete mit einem wechselhaft-kühlen (Abw.: -0.5°C), niederschlagsreichen (109%) und trotzdem sonnigen (118 %) Dez. 2004. An 11 Tagen gab es eine Schneedecke, deren max. Höhe 8 cm am 20.12.04 erreichte (zu Weihnachten gab es nur zeitweilig eine Schneedecke). Ungewöhnlich waren 12 statt 3,6 Tage mit Nebel.

Die Jahresschwankung betrug 40,7°C, das ist die Differenz zwischen dem absoluten Maximum von 30,7°C am 12.08.04 und dem absoluten Minimum von -10,0°C am 4.01.04. Es wurden 84 Frosttage (statt 87) und 13 Eistage (statt 22.1) beobachtet. Es gab 39 Sommertage (statt 31,3) und 6 heiße Tage (statt 4,1).
Die Sonnenscheindauer erreichte 98 % der Norm., sieh Jahresgang der Sonnenscheindauer S.5. Der Niederschlag war insgesamt normal (695,6 l/m2). Der Jan. war der nasseste seit Beginn unserer Messungen im Jahr 1878 (117,9 l/m2  285 % der Norm). Der höchste Tagesniederschlag betrug 37,1 l/m2 (am 13.01.04) und ist nach 1948 mit 48 l/m2 der zweithöchste Betrag im Januar. Es gab 189 statt 183 Niederschlagstage, 28 Gewittertage, 2 Hageltage mit Durchmessern von 0,5-1,5 cm Durchmesser und 42 Tage mit Schneedecke (Max. Höhe 10 cm am 29.01.04).
Die frostfreie Periode verlängerte sich auf 214 Tage (vom 10.04. - 08.11.04).


Jahreswerte 2004 der Klimaelemente in Stuttgart-Stadtmitte (250 m) und Stuttgart-Hohenheim (420 m)

 

Klimaelement

Stuttgart-Stadtmitte

Stuttgart-Hohenheim

Mitteltemperatur (°C) 11,3 9,7
Höchsttemperatur (°C) 33,2 30,7
Tiefsttemperatur (°C) -7,4 -10,0
Eistage (Tage) 4 13
Frosttage (Tage) 54 84
Heiztage (Tage) 233 -
Sommertage (Tage) 74 39
Heiße Tage (Tage) 24 6
Tage mit über 35°C (Tage) 0 -
Regentage (Tage) 166 189
Hageltage (Tage) - 2
Tage mit Schneedecke (Tage) - 42
Nebeltage (Tage) - 42
Gewittertage (Tage) - 28
Glühweintage (Tage)* 92 -
Biergartentage (Tage)** 88 -
Niederschlagsmenge (mm) 499 696
Sonnenhöchststand (Grad) 66 (Juni) 66 (Juni)
Möglicher Sonnenschein (h) - 4402
Sonnenscheindauer (h) - 1694
Globalstrahlung (W/m²) 129 138
UVA-Strahlung (W/m²) 8,4 -
UVB-Strahlung (W/m²) 0,14 -
Windgeschwindigkeit (m/s) 2,1 -

-  keine Angaben
)*= um 12 Uhr mittags, Temp. < 5°C )**= um 20 Uhr abends, Temp. > 20°C
Angaben: Meteorologischer Jahresbericht für Stuttgart-Hohenheim 2004 vom Institut für Physik und Meteorologie (IPM) der Universität Hohenheim, und Jahresauswertung der Station Stuttgart-Mitte (Schwabenzentrum) durch das Amt für Umweltschutz, Abteilung Stadtklimatologie.

Definitionen der Klimaelemente


Jahresmittelwerte (MW) und Überschreitungshäufigkeit (ÜH) der Messstationen in der Region Stuttgart für das Jahr 2004 im Vergleich zu Zielwerten

 

Station SO2
µg/m³
NO2
µg/m³
NO
µg/m³
CO
mg/m³
Ozon
µg/m³
PM10
µg/m³
  MW ÃœH* MW ÃœH MW MW ÃœH** MW ÃœH MW ÃœH
S-Zuffenhausen - - 40 0 34 0.4 0 38 31 27 29
S-Bad Cannstatt 5 0 33 0 18 0.3 0 39 27 23 14
S-Straßen-
messstation
- - 77 5 73 0.9 0 - - 34 42
S-Zentrum
(AfU)
6 0 43 0 25 0.2 0 24 0 22 7
Zielwert
2005
10 350
(0 ÃœH)
30 200
(18 ÃœH)
  1.0 5
(0 ÃœH)
30 120
(25 ÃœH)
30 50
(25 ÃœH)
Zielwert
2010
5 350
(0 ÃœH)
20 200
(10 ÃœH)
  0.5 3
(0 ÃœH)
30 120
(15 ÃœH)
20 30
(25 ÃœH)
Ludwigsburg 3 0 27 0 13 0.3 0 46 45 23 14
Waiblingen 4 0 29 0 15 0.3 0 43 29 22 9
Böblingen 4 0 24 0 15 0.2 0 45 31 20 6
Bernhausen 5 0 30 0 20 0.3 0 40 26 22 16
Plochingen 3 0 34 0 30 0.3 0 32 25 19 12
Welzheim
Wald
2 0 9 0 2 - - 70 85 15 5
Datengrundlage:
UMEG Monats- und Jahresberichte, S-Zentrum (Amt für Umweltschutz)

 
ÜH = Überschreitungshäufigkeit (Stunden (NO2), Tage (PM10), 8-Std. (Ozon, CO)
 
*   alle Ãœberschreitungshäufigkeiten beziehen sich auf den jeweiligen Grenzwert ohne
     Toleranzmarge
**  Ãœberschreitung des Grenzwerte von 10 mg/m³ als 8h-Mittelwert (Hinweis: 3 mg/m³
      werden in S-Mitte Straße gelegentlich überschritten)
 

Quelle: UMEG



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